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Der ständige Anpassungs- und Weiterbildungsdruck in Form von Digitalisierung betrifft heutzutage fast jeden Arbeitnehmer. Hinzu kommt der Stress der Coronavirus-Krise mit Kontakteinschränkungen und neuen Hygienestandards.

Stress behindert, Selbstvertrauen hilft

2 Frauen auf BankFrau hat den Rollstuhl verlassen

Der Stress in Beruf und Privatleben nimmt zu, wenn man neuesten Untersuchungen Glauben schenkt. Selten wird darin explizit auf die Unterschiede in den Belastungen zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen eingegangen. Das verwundert nicht, denn behinderte wie nicht Behinderte stehen oft vor ähnlichen Herausforderungen.

Aufgabenverdichtung einerseits und hohe Ansprüche an die Erholung, der so genannte Freizeitstress, machen weder vor dem Rollstuhl noch dem Blindenstock halt. Der ständige Anpassungs- und Weiterbildungsdruck in Form von Digitalisierung betrifft heutzutage fast jeden Arbeitnehmer.

Neben diesen Gemeinsamkeiten sind behinderte Menschen aber mit zwei besonderen Stressoren konfrontiert. Der erste Belastungsfaktor fällt unter dem Begriff des verschärften Zeitmanagements. Wegen ihres körperliche oder psychischen Handicaps müssen Behinderte deutlich mehr Zeit in bestimmte Arbeitsprozesse investieren. Die teilweise mangelhafte Ausstattung des Arbeitsplatzes ist daran nicht unschuldig. Barrierefreiheit ist ein hehres Ziel, doch der Weg ist nicht immer das Ziel, wie gerade Behinderte oft schmerzlich feststellen. Das Verständnis von Seiten der Arbeitgeber oder Lebenspartner ist auch nicht automatisch vorauszusetzen. Zeit und Verständnis müssen gut organisiert und manchmal sogar konstruktiv erstritten werden.

Als zweiter Stressor kommt erschwerend ein gesellschaftliche Stigmatisierung hinzu, die Behinderte als Arbeitnehmer zweiter Klasse abstempelt. Es gibt Arbeitsfelder, in denen Menschen aufgrund ihres Handicaps nicht die gleiche Leistung bringen können wie Personen ohne Einschränkungen. Wie an anderer Stelle ist aber auch hier die Passung von Anforderungen und Fähigkeiten ausschlaggebend. Eine pauschale Abwertung schadet dem Selbstvertrauen und schränkt zusätzlich ein. Auch hier liegt die Lösung im kompetenten kommunikativen Miteinander.

Selbstbewußtsein und soziale Kompetenz sind gefragt.

Um den eigenen Interessen Gehör zu verschaffen, braucht es Fertigkeiten, die den wenigsten Menschen in die Wiege gelegt sind. Glücklicherweise können soziale Kompetenzen wie Feedback geben, Kritik annehmen, gutes Zuhören tatsächlich erlernt werden.
In den Seminaren mit dem Titel "Easy Stressmanagement durch soziale Kompetenz" von Dipl.-Psych. Thomas Lang lernen die Teilnehmer in Rollenspielen und mit Hilfe von Video-Feedback, wie man auf sozial verträgliche Art und Weise sein Recht durchsetzt. Methoden der kognitiven Umstrukturierung helfen, negative Annahmen über sich selbst zu hinterfragen. So wird man immun gegen das negative Labeling der Gesellschaft und stärkt das eigene Selbstvertrauen.

Checkliste Selbstsicherheitstraining für Menschen mit Behinderung

Im Folgenden finden Sie 18 Aussagen, die das Thema Soziale Kompetenz und Selbstsicherheit betreffen. Sie beziehen sich auf die Bereiche:

  1. Eigene Interessen durchsetzen
  2. Konflikte konstruktiv lösen und
  3. Um Sympathie werben/auf andere zugehen

Lesen Sie die Aussagen und entscheiden Sie spontan, ob Sie zustimmen oder nicht. Die Zahl der Zustimmungen gibt Auskunft darüber, ob und in welchem Ausmaß Sie von einem Training profitieren könnten.

Checkliste Selbstsicherheitstraining für Menschen mit Behinderung
ja nein
Obwohl ich weiß, daß ich im Recht bin, gebe ich häufig nach.
Ich fühle mich unsicher, wenn ich andere dazu auffordern muß, mir etwas zurückzugeben, was mir gehört.
Wenn mir etwas nicht gefällt, behalte ich es trotzdem, weil ich keinen Ärger will.
Um des Friedens willen, gehe ich Konflikten aus dem Weg, auch wenn ich im Recht bin.
Ich fordere andere ungern zu etwas auf, daß sie nicht gerne machen, auch wenn ich weiß, daß es richtig ist.
Mir fällt es schwer anderen zuzuhören, wenn sie mich kritisiert haben.
Es fällt mir schwer Kompromisse zu schließen.
Ich sage lieber gar nichts, als einen guten Freund zu frustrieren.
Wenn mich jemand verletzt hat, behalte ich es oft für mich.
Es fällt mir schwer am Gesichtsausdruck zu erkennen, wie es jemand anderen geht.
Ich bitte andere sehr ungern um einen Gefallen.
Komplimente zu machen finde ich schleimig.
Mir fällt es leichter, jemanden zu kritisieren als ihn zu loben.
Ich fühle mich hilflos, wenn jemand autoritär auftritt.
Bekannte sagen, daß sie oft nicht erkennen können, wie es mir geht.
Ich wiederhole mich nur ungern.
Mir fällt es schwer, mich in andere hineinzuversetzen.
Ich habe das Gefühl, daß andere mich oft ablehnen.

Sie haben einen Großteil der Fragen oben mit JA beantwortet, dann besteht ein gute Chance, daß Sie erheblich von einem Training in sozialer Kompetenz profitieren.

Sie haben die meisten Fragen mit NEIN beantwortet, doch es gibt einzelne Bereiche, in denen sie sich unsicher fühlen, dann kann ein Training in sozialer Kompetenz Sie gezielt fördern.

Autorinfo

Innere Stärke

Dipl.-Psych. Thomas Lang

10247 Berlin

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